Salutogenese schaut darauf, wie Gesundheit wieder hergestellt und/oder erhalten werden kann, im Gegensatz zur Pathogenese, die die Symptome einer Erkrankung “wegmachen” will. Die Salutogenese ist eine der Grundlagen von EX-IN.

Salutogenese bedeutet die Entstehung (lat. genese) von Gesundheit/Wohlbefinden (lat. salus). Leitfrage des Modells der Salutogenese des Medizinsoziologen Aaron Antonovsky ist, wie Menschen ihre Gesundheit trotz belastender Umstände aufrechterhalten können. Gesundheit und Krankheit werden in Antonovskys Konzept nicht als gegenüberstehende, abgrenzbare Gegensätze gesehen, bei denen das eine das andere ausschließt. Vielmehr werden Gesundheit und Krankheit als Endpole eines Kontinuums gesehen. Ihre Ausprägungen sind sowohl von objektiven Aspekten bestimmt (z. B. Schmerz, Beeinträchtigung körperlicher Funktionen etc.) als auch von der subjektiven Wahrnehmung des Individuums (z. B. Schmerzerleben, Gefühl des Wohlbefindens etc.).

Ein Leben ohne Stress ist nicht möglich. Antonovsky nimmt an, dass es Kräfte gibt, die es ermöglichen, mit Stress und Belastungen umgehen zu können – Kräfte also, die die individuelle Gesundheit fördern. Diese Kräfte können interne Ressourcen eines Menschen sein (z. B. körperliche Konstitution, die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse und Anforderungen wahrzunehmen, Ich-Stärke, Empfinden von Entspannung etc.) oder externe Ressourcen (z.B. materielle Ressourcen, soziale Unterstützung, beruflicher Status oder die soziale Integration). Stressoren müssen nicht notwendigerweise krank machen. Möglich ist auch, dass sie als Herausforderungen angenommen werden und mithilfe der verfügbaren Ressourcen der persönlichen Weiterentwicklung dienen, mit positiven Auswirkungen für das gesundheitliche Wohlbefinden.
Eine weitere Ressource stellt das sogenannte Kohärenzgefühl dar.